Strategiewechsel bei Extremisten

Der Hamburger Verfassungsschutz verzeichnet in allen Extremismus-Bereichen Zulauf und sieht einen Strategiewechsel bei der Rekrutierung neuer Anhänger. Behördenleiter Torsten Voß sprach von einem neuen Phänomenbereich. «Wir nennen das Entgrenzung», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Es wird versucht, über die Besetzung gesellschaftlich relevanter, populärer Themen, oft auch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, neue Anhänger in der demokratischen Mitte der Gesellschaft zu gewinnen, die Grenzen verschwimmen zu lassen.» Dies zeige sich sowohl bei Links- und Rechtsextremisten wie auch im Bereich Islamismus.

In allen Bereichen nehme die Zahl der Anhänger zu. «Der Extremismus steigt insofern in allen Bereichen an», sagte Voß. Der Schwerpunkt seiner Behörde liege aber weiterhin bei der Aufklärung des Islamismus und hier besonders des Salafismus. Mit inzwischen rund 800 Salafisten habe sich das Potenzial in den letzten vier Jahren in Hamburg fast vervierfacht, «auch, weil wir das Dunkelfeld aufklären konnten».

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 31.12.2018

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